Morgenstimmung in Diemitz und zwar so um halb 6. Geniesst es!
Punkt 6 Uhr legen wir ab und können einen traumhaften Morgen auf dem Wasser geniessen. Allein, allein! So ein Stünderl Fahrt ist es bis zur Schleuse Mirow, die ab 7 Uhr bereit ist zum Schleusen.
Hüttenzauber vor Mirow.
Hier biegen wir links ab in den Schleusenkanal
Und was sehn wir da? Es legt grade ein Schiff an - wir sind nicht die Ersten! DAS ist NICHT erlaubt!! Punkt 7 Uhr wechselt die Schleusenampel von senkrecht Doppelrot auf quer Doppelrot, also Schleuse in Betrieb. Das Hubtor im Oberwasser geht hoch, man hälts nicht für möglich, da fährt auch schon ein Boot ein. Wart mer also die Gegenschleusung ab mit Hüttenblick am Ende des Schleusenkanals.
In der Schleuse Mirow - dem "Tor zur Müritz" - kriegen wir heute eine echte Wellnessbergfahrt. Krasser Gegensatz zu gestern in Canow - da gabs den Schleuderwaschgang. Tut nicht Not! Außer Stress kommt nix bei rum! Aber das Schleusentheater hat jetzt fürs Erste ein Ende und wir gondeln ganz gemütlich der Müritz entgegen. Die Luft ist so mild, ich setz mich heute mal in den Bug während der Fahrt. Auch ganz netter Blick ...
Ab der Kleinen Müritz - aha, nimmt der Wind zu und zwar nicht zu knapp - zapfig isses könnt man sagen. Ich bleib trotzdem im Bug sitzen, macht Spaß ... nur die Frisur is hin!
Trotzdem versuch ich mich am Selfie Titanic Style ...
Wo gehts heut hin? Röbel ist angepeilt. Ich will da Wäsche waschen. Aaber - kein Platz in Röbel. Entweder bleiben die alle länger da am Aussensteg, oder wir sind jetzt um 10 Uhr noch zu früh dran. Tja, nix isses mit Wäschewaschen. Naja, im Schrank sind noch Reserven und solange nicht Meier mit Huber die Unterbuxen wechseln muss, ist die Welt doch in Ordnung - oder!?
Wir versuchen unser Glück in Sietow und daaa ist Platz, allerdings ist unser Premiumplatz am Kopfsteg belegt von einer ziemlich großen ELLING. Mächtiges Gerät. Wir legen uns an den Aussensteg. Muss Cheffe halt immer an Bord bleiben, solange der Platz vor uns nicht mit Übernachtungsgästen belegt ist. An diesem Platz gabs schon viele haarsträubende Erlebnisse und es war nur Glück, dass noch nie was passiert ist. Heute wars schnelle Reaktion statt Glück. Cheffe hilft draußen bei den Leinen beim Anlegen und sagt an was zu tun ist ... müsste man halt dann auch so machen, gell!! Und da komm jetzt ich ins Spiel, denn ganz zackig halt ich den Kugler vom Bug aus zwischen das Charterschiff und die Silencio und stemme mich so gut ich kann noch dagegen - es hätte sonst tatsächlich gekracht. Auf dem Charterschiff sitzt ganz unbeteiligt eine Dame mit verschränkten Armen. Wir rufen ihr zu, dass sie die hintere Leine bereit machen soll. "Naa, des kann i ned! Da fall i runter!" Das bringt den Herrn am Ruder dazu, es selber zu machen. Auch keine gute Idee, in dieser Lage den Steuerstand zu verlassen. Aber mei - jetzt sind se verräumt und bis morgen, wenn se ablegen wollen, ist alles gut!
Der Rest des Tages ist ein weiterer Genuss. Es windet, aber ganz warm. Und trotz ein paar Regentropfen ist es Sommer und ich geh baden. Jack guggt erwartungsvoll, sobald jemand an der Heckklappe zugange ist. "Kann ich vielleicht ne Runde rumgurken?"
Können wir - nicht so schnell wir sonst mit Motor, aber ich geb mir Mühe, dass es nicht fad wird.
Abends wird der Jack am Steg noch sehr bewundert. Ja so ein Süßer - ein Golden Retriever!? Nee, sagt Cheffe, ein Labrador Retriever. "Aah, dann isses doch 'n Mischling!" Tja, armer Jack!
Abendstimmung in Sietow.
Fazit des Tages:
- Ne neue Züchtung ging hervor,
- aus Retriever und nem Labrador.
- Wer das für bare Münze haltet (ok, hält, reimt sich aber nicht),
- der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter die Zitronen faltet!
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